Die Folgen sind immer häufigere und längere Trockenzeiten mit teilweise erheblichen Niederschlagsdefiziten. Besonders die letzten beiden Dekaden waren überdurchschnittlich warm. Dies führt zu einem zeitweise besonders hohen Wasserbedarf, der auch beim WVV deutlich spürbar ist.
Die nebenstehende Graphik veranschaulicht wie hoch die Jahresdurchschnittstemperaturen in Deutschland seit Beginn der Wetteraufzeichnungen gewesen sind. Seit den 2000er Jahren befinden sich die Durchschnittsttemperaturen fast durchgehend "im roten Bereich".
Bild: Zeitliche Abfolge der Jahresdurchschnittstemperaturen für Deutschland von 1871 bis 2017 (Skala reicht von 6,6 °C [dunkelblau] bis 10,3 °C [dunkelrot]) © DVGW
Die lange Trockenheit und die teilweise seit Jahren geringeren Grundwasserneubildungsraten führen auch dazu, dass die Grundwasserstände in Niedersachsen laut eines Sonderberichtes des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) auf einem historisch niedrigen Stand sind.
Beim WVV haben die Wasserabgaben in den zurückliegenden Sommermonaten spürbar zugenommen. Besonders in länger anhaltenden Trockenphasen steigen die Abgaben stark. Diese Mehrabgaben sind vor allem auf zunehmende Gartenbewässerung und Befüllung von Pools zurückzuführen. In der nachstehenden Graphik können Sie den Zusammenhang zwischen Temperatur, Niederschlag und Wasserabgabemengen in unserem Verbandsgebiet erkennen (Zeitraum 25.05 - 07.06.2020). Aus unseren beiden Wasserwerken wurde bis zu 40 % mehr Trinkwasser am Tag abgegeben als an gewöhnlichen Tagen.
Wir, als Ihr Trinkwasserversorger, können Ihnen Ihre Lebensgrundlage zuverlässig und rund um die Uhr zur Verfügung stellen. Ein achtsamer Umgang mit unseren wertvollsten Ressourcen ist ein Gemeinschaftsauftrag, auf den wir alle durch unsere täglichen Handlungen Einfluss nehmen. Helfen Sie mit, unsere kostbare Ressource zu schonen. In lang anhaltenden Trockenphasen weisen wir vorsorglich darauf hin: bitte sorgsam mit dem Trinkwasser umzugehen, die Gartenbewässerung auf das Nötigste zu beschränken und den Rasen nicht mit Trinkwasser zu sprengen.
23.366 m3
Trinkwasser wurden am 08.08.2020 aus unseren beiden Werken abgegeben. So viel wie nie zuvor. Das ist fast der doppelte Wert vom durchschnittlichen täglichen Trinkwasserverbrauch (13.000 m3) in unserem Verbandsgebiet.
+ 15-20 %
mehr Trinkwasser wurde in den vergangenen 3 Jahren im Sommer (Mai – August) im Vergleich zum Durchschnitt 2006-2019 aus unseren Werken abgegeben.
800 l/h
So viel Wasser kann ein Rasensprenger verbrauchen. Umgerechnet auf den durchschnittlichen Trinkwasserbedarf eines Menschen (120 l/d = 5 l/h) ist dies der 160-fache Wert.